Tuningkit 220ccm Malossi für GTS125 ie

    ich greif das thema mal wieder auf, denn eventuell haben noch einige im winter vor ihre gts 125i.e etwas zu flottisieren.
    da ich immer wieder lese, dass auch nur der zylinder mit mapping schon einiges bring, tentiere ich in diese richtung.
    wer hat nur den zylinder umgebaut bzw. welcher wäre zu empfehlen (200 original, 209 oder 218ccm) und was genau muss man alles ändern bei nur mehr ccm?


    gruß
    mike

    Zitat von mike_neug

    ich greif das thema mal wieder auf, denn eventuell haben noch einige im winter vor ihre gts 125i.e etwas zu flottisieren.
    da ich immer wieder lese, dass auch nur der zylinder mit mapping schon einiges bring, tentiere ich in diese richtung.
    wer hat nur den zylinder umgebaut bzw. welcher wäre zu empfehlen (200 original, 209 oder 218ccm) und was genau muss man alles ändern bei nur mehr ccm?


    gruß
    mike

    Servus,

    warum kein Kübler-Kit, bzw. Kübler Kurbelwelle mit 300er Zylinder?
    Der Kopf ist von 125 - bis 300 gleich (Unterschied ist die Nockenwelle, 125 kein Dekoboeinheit, 300 mit Dekoeinheit)
    32er ECU & Mapping drupp und der Drops ist gelutscht.
    Alternativ kannst Du auch einen anderen Zylinder mit Kopf nehmen, noch ein wenig mehr Bums.

    Nur den Zylinder zu tauschen bringt "im Prinzip" schon etwas, aaaaber
    Bevor Du das Dingen nicht auseinander hast, weißt Du nicht wie hoch der Kolbenrückstand (Kolbendach zur Zylinderoberkante im OT) ist.
    Das variiert je nach Luigis (kann auch Ranjid sein) Lust und Laune

    Mit Plug & Pray kann das auch zum Groschengeab werden.
    Nikasil beschichtete Zylinder nachträglich kürzen ist so eine Sache, da könnte die Beschichtung am gekürzten Teil mit der Zeit abplatzen.
    Die Stücke würden im Ölkreislauf nicht sooo gut kommen.... =O
    Einen Graugusszylinder, wie bei PIA kann man auch mal um nen mm Zylinderauflagefläche abdrehen, wenn es Not tut :D

    Die höhere Leitung kommt von der höheren Verdichtung, hast Du Pech und die Serienstreuung Malossi & PIA kumulieren, geht die Nummer nach hinten los.
    Höhere Verdichung als üblich bedarf meist anderen Sprit und eine Anpassung des Kennfeldes/Mappings

    Es ist nicht alles so mal eben, denn man muss bedenken, der Hersteller bietet das Zeug so an, dass keine Änderung des Mappings notwendig ist.
    Änderungen des Mappings sollten im humanen Bereich stattfinden, somit bleibt der Kübel alltagstauglicher.


    Gruß Keks

    @richardGTS
    A-schein ist kein problem ;)
    bleibt nur mehr der teil mit steurhinterziehung bzw dem versichungsschutz

    ...scheinbar hast du keinen anderen zylinder montiert, aber danke für die sehr hilfreichen tipps - wusste das alles gar nicht;-)

    @nimmnenkeks
    warum kein Kübler-Kit, bzw. Kübler Kurbelwelle mit 300er Zylinder?

    ist mir zu viel action und auch zu teuer bzw. sollte der umbau auch ohne großen aufwand wieder rückgebaut werden können, aber danke für den vorschlag.
    ein bisserl flotter wäre schon cool, denn die 125er is wirklich eine krücke.

    gruß
    mike

    evtl. bekommst Du ja eine gebr. Zylinder/Kolbenkombination???
    Da kannst Du ja in der Winterpause mal schauen, was geht.
    Verdichtung anpassen und mal austesten.

    Die 11.000rpm noch mit ner größeren 32er ECU oder Initech & Flachschieber befeuern könnte was geben.
    Mit nem gut eingestelltem Flachschieber und entsprechenden Nadeln kommst Du weiter, als mit der kastrierten PIA-ECU.


    Gruß Keks

    @nimmnenkeks

    ich habe selbst den Malossi 209 drin mit der Hennesnocke ohne Dekoeinheit.
    wollte auch schon auf Malossi Kübler 300 aufstocken ist mir aber dann abgeraten worden von einigen.

    sie meinten durch den Kurzhub geht das ganze viel besser als mit dem 300 Langhub. Deshalb bin ich von dieser Idee wieder abgekommen.

    @one99

    Die Hennesnocke hat keine Bohrung für die DeKoeinheit.
    Eine 300er mit Nocke ohne Dekoeinheit im 125er Leader wird mit der Zeit den Freilauf "himmeln", und/oder den Anlasser.
    Das hängt mit dem Nockenhub zusammen, der ja von diesen Komponenten beim Startvorgang überwunden werden muss.
    Der ist bei einer 125er NW im homöopathischem Bereich :D
    Da hält das!

    Kurzer Hub dreht schneller hoch, hinzu kommt jedoch das Du bei dem 125er ja auch weniger bewegte Massen am Polrad und Kurbeltrieb hast.
    Man kann die Dinger ja auch wesentlich höher drehen (11.000 statt 9.300rpm) und haben später ihren Leistungspeak

    Die 300er hat mehr Drehmoment unten rum
    Die Hennesnocke hat eine sehr hohe Überschneidung (Einlass und Auslassventil sind gleichzeitig geöffnet), sowie mehr Öffnungswinkel.
    Ohne entsprechende Anpassungen ist das Dingen eher ne Sprit/Luftpumpe.

    Die Kübler-KW ist ja eine modifizierte 300er KW, die für den 125er angepasst ist.
    Die Kombination hat ja schon unten rum mehr Drehmoment als die 125 und den Vorteil weniger bewegter Massen für schnelleres Hochdrehen.
    Es gibt noch wesentlich mehr Möglichkeiten der Modifikationen (würde aber jetzt zu weit führen)


    Es gibt etliche Umbauten die mit dem Kübler-Kit sehr leistungsstark unterwegs sind.
    Ruf doch einfach mal bei Kübler in Bonn an und lass Dich beraten.
    Der Mann weiß wirklich was er macht.

    Ich pers. lasse KW mit Pleuel und Kolben immer dyn. feinwuchten und das Wuchtverhältnis anpassen, da die Kolben (egal ob Gusskolben Alu, oder Schmiedekolben) alle ein unterschiedliches Gewicht haben. Polrad wird ebenfalls auf "0" gewuchtet.


    Gruß Keks

    hallo keks,

    danke erstmal für die vielen optionen, ich bleib erstmal bei der mini-variante „nur zylinder“ mit akrapovic (is eh schon drauf) angepasster vario (ist klar) und neu abgestimmtem mapping z.b. von otto l.
    beispiel nur zylinder: "ein freund hat eine s125i.e. (3v) mit dem neuen 185ccm malossi-zylinder und force master, alles plug & play und die läuft super!"

    doch da tauchen einige fragen zu

    "Bevor Du das Dingen nicht auseinander hast, weißt Du nicht wie hoch der Kolbenrückstand (Kolbendach zur Zylinderoberkante im OT) ist.
    und
    Nikasil beschichtete Zylinder nachträglich kürzen ist so eine Sache, da könnte die Beschichtung am gekürzten Teil mit der Zeit abplatzen."

    auf:

    • zylinderkopf runter, kolben auf ot und messen
    • wenn ich den kolbenrückstand nun weiß, wie weiß ich dann welchen zylinder ich am besten montiere? dazu bräuchte ich ja die maße der infrage kommenden zylinder!?
    • wie hoch muss/soll der kr sein und soll der beim neuen zylinder gleich bleiben?
    • wie hoch soll/darf die verdichtung denn sein um das ganze haltbar zu machen?

    dank schon einmal für die professionelle hilfestellung!

    gruß
    mike

    Servus Mike,

    Zylinderkopf und Zylinder runter, FuDi raus, Zylinder wieder mit 10NM festschrauben (an besten mit einem Stahlring mit Öffnungen für Tiefenmessschieber)
    Oberkante Kolben parallel zum Kolbenbolzen messen
    Zylinderkopf auslitern (mit eingebauter Kerze)
    Kolben auslitern
    Pleuel auf Spiel prüfen
    Im Verdichtungsrechner die Daten eingeben (0,4 FuDi hat im eingebauten Zustand ca. 0,36mm, 0,6mm kommt auf ca. 0,56mm, die KoDi auf 0,37-0,38mm)
    Bei Standardpleuel (ohne Bronzelager im KoBoauge) würde ich nicht unter 0,95 - 0,90mm gehen
    Bei Bronzelager nicht unter 0,85mm KR

    Hast Du die Werte in der Berechnung Verdichtung, kannst Du den Zylinder am Fuß abdrehen, evtl. reicht auch Planen an der Oberseite (zum Kopf).
    Oben nicht zu viel Material wegnehmen, denn dort ist der höchste Druck. Dort den Zylinder schwächen macht das wenig Sinn.
    Dann lieber oben planen und unten abdrehen (wenn die Werte zu hoch sind)

    Auf den Zylindern sind am Kopf auf der Steuerkettenseite Markierungen "M,N,O,P" und dazu die entsprechenden Kolben mit passender Markierung im Kolbendach "M.N,O,P".
    So stellt PIA sicher, dass die Teile zusammen passen (unterschiedliche Maße zu entsprechenden Kennbuchstaben).
    Bei den PIA-Standardlomponenten Kolben/Zylinder, Brennraum unbearbeitet würde ich bei max. 11,5:1 bleiben.

    Aaaaber:
    Es spielen ja mehrere Faktoren in die Kiste mit ein (Brennraumgeometrie, Verwirbelung, Flammfrontgeschwindigkeit, Steifigkeit des Pleuels, durchschwingen KW, usw.)
    Da PIA in den letzten 1 1/2 Jahren einige Komponenten geändert hat, aber unter den gleichen Nummern vertreibt, kann man schlecht pauschalisieren.

    Beispiel:
    Die Gusskolben (egal ob PIA oder Malossi) bestehen ja aus einer Knetlegierung von AL und anderer Materialien.
    Mir ist niemand bekannt, der die Dinger mal unters Massenspektrometer gelegt hat (und ob PIA/Malossi die gemessene Legierung beibehält, erst recht nicht).
    Da Aluminium ab 400° seine Festigkeit erheblich beginnt zu verlieren, sollte die Kolbenbetriebstemperatur darunter liegen.
    Jetzt erhöht man noch die Verdichtung und der Chipper packt mehr Sprit rein und geht an die Zündwinkel.......... gut, er kann mit mehr Sprit auch kühlen....
    PIA und Malossikomponenten wurden nie so ausgelegt, da zu deren Konstruktionszeit die ECU's noch nicht manipulierbar waren.
    Für schnellere Wärmeabfuhr im Kolben braucht man CU, für stärkere Druckfestigkeit Cr Anteile, was wiederum den Herstellungsprozess (je mach Anteilen) wesentlich erschwert und damit verteuert.
    Gebrochene Feuerstege sind immer nett anzuschauen X(

    Daher nutze ich entsprechende Schmiedekolben, die in ihrer Legierung für hohe Drücke und Temperaturen ausgelegt sind.
    Es ist ja nicht der Schmiedeprozess allein, der die Dinger haltbarer macht.
    Hinzu kommen Detonationsnuten und weitere nette Dinge, die so ein Kolben (sind auch nicht immer leichter) mit sich bringt.
    Ist zwar in der Anschaffung wesentlich teurer, aber die Vorteile überwiegen.
    Im P2 Motor kann ich ohne Probleme >13,xx:1 fahren rockin
    Klingt krass,
    aber ein sehr gutes Durchwalken des Gemisches bei der Verdichtung, der passenden Kolbendachgestaltung, dem Brennraum und Quetschkanten, habe Auswirkungen auf die Klopfneigung und Flammfront.
    Mazda 1,5Ltr Serienmotoren fahren 14:1 (natürlich mit entsprechender Sensorik)

    Ich würde potentielle Glühkanten verrunden (schau Dir mal einen RN32 Kolben an) und Quetschkanten erhalten (NEIN, die Quetschkante ist nicht der Kolbenrückstand, wie oft angenommen).
    Dazu noch die Ventilsitze (ggf. auch Ventilführungen) tauschen, damit Ventilsitzinnendurchmesser größer werden kann und eine entsprechende Ventilsitzkontur anbringen.
    Kanäle, Übergang zu Ventilsitzen glätten/weiten (passend zum Ventilsitzinnendurchmesser, in Deinem Fall keinesfalls andere Form), Zylinderkopfeinlassöffnung und ASS anpassen.

    Abstimmung auf jeden Fall mit Klopftool und Wirbelstrombremse (je nachdem in welchen Höhenlagen Du Dich mit dem Kübel bewegst) entsprechend zum Tunerort angepasst.
    Da gibt bei Euch bestimmt einige Tuner, die entsprechendes Equipment haben und einsetzen.

    Du hast ja in der Vespa-ECU keine Sensorik um die tatsächlichen Luftmassen zu messen (oder mit MAP, MAT, Baro, TPS, Widebandlambda zu errechnen), geschweige denn auf wechselnde Gegebenheiten von Lufttemperatur, Luftdruck zu reagieren/regeln.
    Die 38er ECU hat zwar einen MAP/MAT Sensor, doch der MAP-Sensor wird nur beim Start wirksam und korrigiert nicht während der gesamten Fahrt bei unterschiedlichen Luftdrücken (Barocorrection).
    Nicht jeder Tuner kann das Hardwarefeature auch ausnutzen, es kommt auf die Treiber an, die sein Programm besitzt um die Funktionen anzupassen.
    Da bleibt nur die Abstimmung nach Alpha/N


    Keine "mal eben" Nummer und ob das Ergebnis bei einem 125/220ccm den Aufwand rechtfertigt ist die Entscheidung eines jeden Einzelnen.
    Evtl. wäre das Kübler-Kit dann wegen des Kostenfaktors ein Projekt für den "nächsten" Winter, vom Aufwand tut sich da nicht viel zu o.g. Arbeiten,
    zum höheren Leistungsergebnis auf jeden Fall.


    Gruß Keks

    ....naja, das muss erst mal sickern und 2-3x noch gelesen werden!!!
    herzlichen dank für die ausführliche antwort.

    gruß
    mike