Auch wenn man es gerne verdrängt, sollte man bei entsprechenden Tuningmaßnahmen die Kurbelwelle nicht vergessen, denn das Dingen hat in einem Motor "Einiges" zu leisten.
Bei den Quasar Motoren 250/300ccm gibt es zwei unterschiedliche Kurbelwellen.
Kategorie 1 und Kategorie 2 (leider nur festzustellen, wenn man freie Sicht auf die Kurbelwangen hat. Ist eingraviert)
Sie unterscheidensich nur in ihren Abmessungen im Lagerduchmesser und das nur um 6/1000mm.
Hmpf, wird der eine oder andere jetzt denken "was macht das schon, KAT1 passt immer!"
Denkste!
Das Differenz von 6/1000 passt mal mehr zur einen Serienabweichung, mal zur anderen Serienabweichung (Bsp. würde man die KAT2 um 1/100 im Durchmesser verkleinern, würde sie sich im Toleranzbereich der KAT1 KW befinden)
Bei zuviel Spiel könnte die Freude über einen neu gesteckten und getunten Motor ein jähes Ende nehmen.
Ebenso ist auch das Pleuel nicht so ganz unwichtig, denn es muss ja auch einiges ab können.
Nun haben die Gleitlager des Pleuels bei PIA in der Vergangenheit nicht gerade durch Haltbarkeit geglänzt.
Auch vermeintlich intakte Pleuel können "einen weg haben" (hatte vor kurzem eins in der Hand, das in einem 23,5 PS am Hinterrad Fahrzeug verbaut war...... wackelte wie wer weiß was!). Der Besitzer hat davon nichts bemerkt.
Abhilfe kann in einem solchen Fall ein Stahlpleuel sein.
Das kann mehr Kräfte ab, als die Gussteile der PIA-Serienpleuel und ist sogar leichter.
Auch das Lager ist im Gegensatz zur Serie kein Gleitlager, sondern ein Rollenlager.
Drehzahlfest bis 17.000 rpm ist auch nicht schlecht (auch wenn solche Werte im 4-Taktbereich eig. nur in der F1 gefahren werden)
Zumindest einer Drehzahlanhebung stünde nix mehr im Wege..... fast!
Da sind noch zwei Faktoren, die man auch berücksichtigen sollte:
Das Wuchtverhältnis
Das dynamische Feinwuchten
Durch das geringere Gewicht des Stahlpleuels verändern sich die rotierenden und oszillierenden Massen.
Daher muss, um den Wuchtfaktor wieder zu erreichen, das Wuchtverhältnis wieder angeglichen werden.
Die dynamische Feinwuchtung der Kurbelwelle wirkt wiederum den Taumelneigung der KW entgegen.
Wozu der ganze Aufwand?
Das Stahlpleuel hält mehr Kräfte aus, ist entsprechend Drehzahlfest, hat weniger bewegte Massen.
Das Feinwuchten und eine ordentliche Anpassung des Wuchtverhältnisses führen zu einem wesentlich ruhigerem Motorlauf und längerer Lebensdauer der Kurbelwellenlager (bei entsprechend sorgfältiger Arbeit, kann sogar auf eine Nebenwelle verzichtet werden).
Gruß Keks