Ein allgemeiner Erfahrungsbericht nach 2000km, Motorrad Umsteiger...

  • Bevor ich mich zum Kauf der Vespa entschieden habe, hatte ich ordentlich Zweifel. Viele meiner Kollegen kauften sich gerade neue KTM's, und ich liebe diese Bikes auch abgöttisch. Ready to Race...

    Ich habe mein Motorrad vor einer gewissen Zeit verkauft. Es war der richtige Zeitpunkt, Preis und Angebot haben gestimmt. Und so habe ich 1, 2 Jahre herum probiert, verschiedene Bikes ausprobiert. Eine Weile war ich fest entschlossen eine Yamaha XSR900 zu kaufen, was für ein Retro Traum Bike. Fährt sich göttlich. Dann war ich wieder auf der MT09, mit 3 Modis, Racer Bikes vom aller aller feinsten.

    Dennoch hatte ich auch ständig im Hinterkopf, das es ein zweischneidiges Schwert ist. Auf der einen Seite macht es tierisch Spaß, auf der anderen Seite bin ich mit meinem alten Bike sehr oft nicht gefahren, weil es entweder zu warm war für die Lederkluft, oder ich einfach keine Lust hatte mir das Anziehen an zu tun. Eine weitere Erfahrung in den letzten Jahren zeigte mir, wenn man ultra Power unterm Arsch hat und der erste Gang schon zwischen 50 und 100 Sachen bringt, dann eierst du nicht hinter den Autos her (sagt jetzt nichts ;), sondern nutzt die schier unendliche Power, mit der übrigens btw.viele leider nicht umgehen können und radierst förmlich über den Asphalt.

    Ein Schlüsselerlebnis hatte ich dann letzten Sommer. Da war ich am See und da standen 2 hübsche Vespas. Das hat mich irgendwie beeindruckt. Auf der einen Seite waren sie schön, auf der anderen Seite sah ich den praktischen Mehrwert. Seitdem habe ich immer wieder mit dem Gedanken gehadert, mir auch mal eine Vespa anzusehen.

    Ja und als ich dieses Jahr die 300er Testweise fuhr, war ich überzeugt, das mich die Leistung voll und ganz zufrieden stellen könnte. Nein, die Wahrheit ist, als ich von der Testfahrt zurück kam, habe ich den Kaufvertrag klar gemacht. Meine Kollegen dachten ich verarsche sie, hihi, war recht witzig.

    Und nun nach den ersten 2000 Kilometern bin ich überzeugt, die für mich richtige Entscheidung getroffen zu haben. Eine weitere Bestätigung gab es mir gestern auf offener Straße... Ich fuhr gemütlich mit dem fließenden Verkehr mit, so um die 90/95 Sachen auf der Freilandstraße. Als ich im Spiegel sah, ich mit kurzer Hose und Lederjacke und Turnschuhen relaxed on the road, wie mehrere Motorräder daher donnerten. Einer nach dem anderen bei mir vorbei mit Ohrenbetäubendem Lärm, in Lederkluft von oben bis unten und hohen Motorradstiefeln...

    Sie überholten ein Auto nach dem Anderen und beim Zusehen wurde mir bewusst wie gestresst das wirkt. Mir ging es auch oft so, und wenn du mit 115 PS unterm Arsch und 185kg Eigengewicht (nix + extrem Power), dich vor schlängelst von Auto zu Auto, eieiei ... also lange Rede kurzer Sinn, Ich bin heilfroh auf meiner neuen Vespa. So richtig Streß befreit und insgeheim genau was ich gesucht habe. Freiheitsgefühl auf 2 Rädern!

    Versteht mich nicht falsch. Ich liebte es auch, nennen wir es mal, rasant voranzukommen und in 3 Sekunden auf 100 zu sein, aber ich bin eher Genieser geworden. Auch will ich klarstellen, na klar kann sich jeder der Vespa fährt ebenfalls eine komplette Motorrad Kluft zum besseren Schutz anziehen. Das soll ja kein Freibrief für Anfänger und Unerfahrene sein, keine Schutzkleidung zu tragen! Aber ich fahre relaxed und genieße den Roller-Status in vollen Zügen.... und bin froh nicht mehr zu den gestressten Rasern zu gehören.

  • deswegen find i ehrlich gsagt a, "vespa" is net sooooo passend. was a immer hummel auf italienisch heißt, wär treffender :lachflash:

    edit: calabrone :phat: grad gegoogelt
    klingt super!! :thumbup:

  • Kann ich 1:1 nachvollziehen, bin auch ein Motorrad-Umsteiger und bereue den Schritt keineswegs :phat:

    Viel stressbefreiter, praktischer und vor allem nutze ich die Vespa mehr als das Motorrad, auch aus den Gründen die du gennant hast.

  • Kann ich 1:1 nachvollziehen, bin auch ein Motorrad-Umsteiger und bereue den Schritt keineswegs :phat:

    Viel stressbefreiter, praktischer und vor allem nutze ich die Vespa mehr als das Motorrad, auch aus den Gründen die du gennant hast.

    :beer:

  • ich denke, man kann auch beides gut kombinieren.
    Ich will beide, Vespa und Indian scout , nicht missen. Die Vespa verwende ich für alle Erledigungen in der Stadt, fürs Einkaufen (dank der genialen Tasche von sea an´sand) und für Fahrten in die nähere Umgebung bzw. für stressfreie bekleidungsarme Kurzausflüge.
    Mit meiner Indian mach ich eben längere Touren und geniesse dann schon das etwas mehr an power, mit Raserei hat das aber nichts zu tun, es ist hald ein wirklicher Cruiser, denn man bei Bedarf auch ordentlich beschleunigen kann, wie beim Überholen oder wenn man eben ein wenig zügiger fahren will, ich würde keine der beiden hergeben und habe große Freude mit dieser 2-spurigen Kombination.

  • @Keith-richards da stimmt ich dir voll und ganz zu. Auch ich bin nicht davor gefeit, parallel zur Vespa eines Tages wieder einen schweren Bruder zu gesellen. Für genau solche Fälle wie du sie beschreibst. Wobei ich in der Vergangenheit diese Art fahren einfach für meine Zwecke zu wenig nutzte. Weshalb ich das erstmal auf die ganz lange Bank schiebe. Und das fällt mir nicht schwer, da mich wie beschrieben meine Vespa voll und ganz befriedigt.

  • Auch ich bin vor 2000km umgestiegen von der MT09 auf die 300er...ging mir exakt genauso.
    Habs nicht bereut.
    Viel stressfreier und mit den Erfahrungen von 30 Jahren Sportbikefahren kannst du auch mit viel weniger Leistung zumindest die ungeübten Biker ärgern :motoo:

    Sollte ich doch mal Entzugserscheinungen bekommen, steht noch meine rote Diva (Ducati Monster 750) im Schuppen :thumbup:

  • Hast recht, fahre Gts 250 und Yamaha TDM 900 eine für die Stadt und die andere für weitere Strecken.