So, gestern beim freundlichen Scooter-Händler für Peugeot´s mal den Django 125 Probe gefahren. Neben dem gefälligen Äußeren, fällt auch der Klang sofort angenehm auf - sehr bassig, sonor - echt nett, auch ohne Akra - das gefällt mir schon mal gut. Der Django ist sehr fein verarbeitet und die vielen Details (bspw. Gestaltung des Rücklichts und die integrierten Blinker) wissen zu gefallen. Der Ampelstart geht zäh von der Gashand - Sport sieht anders aus, aber wenn er mal läuft, dann geht schon was - bis ungefähr 65, danach wird´s zäh bis zum Topspeed von angeblichen 95 KM/h. Die Bremserei ist sehr unterschiedlich - der rechte Bremshebel braucht viel Handkraft, der linke sehr viel Feingefühl - warum das so ist, erschließt sich mir nicht. Der Roller liegt gut, fast stur, nur kurze Stöße mag er so gar nicht und gibt diese knallhart an den Fahrer weiter - da fand ich die Gina (wenngleich nicht um viel) nicht besser aber gesamt harmonischer. Praktisch soll so ein Roller sein - dazu hätten wir mal die rechte Klappe die eine Lademöglichkeit für ein Mobiltelefon beherbergt, während sich hinter der linken Klappe der Tankstutzen befindet. Damit endet der praktische Nutzen, da das "Fach" unter der Sitzbank weder einen Helm aufnehmen kann noch einen kleinen Einkauf - da hat jede Vespa die Nase klar vorne. Die Platzverhältnisse sind gewöhnungsbedürftig - da der Roller wie eine Vespa LX wirkt - schmales Trittbrett dass ein wenig probieren verlangt, bis man die richtige Fußstellung im Fahrbetrieb gefunden hat - der Sitzposition ist sehr nah am Lenker und der Sitz sehr breit und spreizt die Beine stärker als man dies von Vespa´s gewöhnt ist. Unentschlossen bin ich bei den Barrel-Style Griffen, deren Haptik mich (noch) nicht überzeugt hat.
Kauft man einen Django 125 der neuesten Generation - also mit echtem ABS (Bosch) und Einspritzer (bisher Vergaser) - sind je nach Händler so um die 3.500 EUR fällig - mit einigem, wenigem Zubehör kann man sicher nochmal 4 - 500 EUR on-top investieren. Die Erhaltungskosten dürften sich auf Vespa Niveau bewegen - teuer wird ein 10.000 KM Service (Riemen etc.) für welches man 500 EUR rechnen muss. Passiert der Umfaller hat man den Vorteil, dass man zu günstigem Kurs bspw. die ganze Seite austauschen kann, was günstiger sein soll als die üblichen 4 - 500 EUR die es kostet eine Backe einer Vespa zu spengeln / lackieren. Einen Unfall sollte man besser nicht haben, da man bei dem vielen Plastik ganz schnell in wirtschaftliche Totalschaden-Regionen gerät (was aber bei einer Vespa auch nicht viel anders sein dürfte).
Unterm Strich, eine durchwachsene Erfahrung für mich - viele nette Details, tolles Design, aber gefühlt nicht wirklich bis zum Schluss durchdacht - das Fahrverhalten und die Motorisierung lassen auch den Wunsch nach Modellpflege aufkommen. Wird das meine neue Gina? No clue
Cheers
Q